Pitrell
- Haacker ist ein Polemiker vorm Herrn. Er bringt durch seine skeptische Draufsicht hin und wieder einen nüchternen Gedanken an den Tisch aber der Leser sollte damit umgehen können, das Kommentar eines Außenstehenden zu lesen. Auszug zu Kapitel 5: „Was den Realitätsgehalt solcher Befreiungswunder betrifft, so „gibt es sie“ nach dem normalen modernen Wirklichkeitsverständnis nicht. Auch nicht nach dem der Sadduzäer (vgl. 23,8). Offenbar kannte schon die Antike den Konflikt zwischen Weltbild und rätselhaften Erfahrungen. Darum wird das Verschwinden der Apostel aus dem Gefängnis in der anschließenden Verhandlung mit keinem Wort erwähnt. Was man nicht erklären kann, verschweigt man lieber (damals wie heute). Die Gegenthese heißt nun freilich nicht: „Es gibt Engel“ (als ob man ihre Existenz nachweisen könnte), aber anscheinend „kommen Engel vor“ (um gleich danach wieder zu verschwinden – ihr Markenzeichen!)“
- Untertitel-Vorschlag: Bernhard Lang und der Baum des Beischlafs. Ich weiß nicht, wie dieses Buch in meine Bibliothek gekommen ist. Aber es entspricht weder inhaltlich noch sprachlich meinen Erwartungen an eine theologische Arbeit. Hier ein Auszug: „War Sex im Paradies verboten? Ja! Davon wird wie folgt erzählt: Von Gott als erste Menschen erschaffen, lebten Adam und Eva in Gottes Garten (Genesis 2–3). Dort galt eine strenge Ordnung: Von der Frucht des «Baumes der Erkenntnis» durften die Menschen nicht essen; übertraten sie das Verbot, mussten sie sterben. Da erschien eine Schlange im Garten und sprach (nach Märchenart) mit Eva […] Worin genau bestand die Sünde? Der Ausdruck «Baum der Erkenntnis» spielt mit den zwei Bedeutungen eines hebräischen Wortes, das zugleich «Erkenntnis» und «Beischlaf» meint. Verboten ist der «Baum des Beischlafs». Das weiß der des Hebräischen kundige Leser, doch Adam und Eva verstehen den Ausdruck nicht.“
- Mit großer Distanz fasst der Autor die ihm durchweg suspekten Jesuserzählungen zusammen. Dennoch spannend, wenn er z.B. zitiert, dass Kirchenschreiber Euseb von einer Bronzestatue der blutflüssigen Frau in Cäsarea berichtet. Irritierend, wenn er diese Überlieferung mit den Worten rahmt: ‚Die Funktion der Frau wird auf ihre Rolle als Bittstellerin, die vor Jesus auf die Füße fällt, reduziert.‘ Diese Art ist durchgängiges Stilmittel.
- Very modern dictionary. Quote on the subject of homosexuality within Sodom: "but neither account amounts to a wholesale condemnation of all homosexual acts. On both occasions the sin condemned was attempted homosexual rape, not a caring homosexual relationship between consenting partners."
- oh my. That's sad
- The author wants to be conservative but open-minded with this commentary, but in my opinion he makes the mistake of sugar-coating the more difficult Torah statements where they are and remain simply challenging for us humans. Dismissive passages about female menstruation, for example, are reinterpreted as pure joy for women. Like many other solo authors, he also uses the plural to pass off his personal opinion as the insight of an unnamed quantity of theologians when he writes, for example: „We have noted that many of the regulations in the Torah do not look as if they were designed for literal implementation.“ Nevertheless, there are a few thought-worthy pearls in this comment, which is why I use it from time to time.